Hl. Ägidius (Egid, Gilles, Gid)

Gedenktag: 1. September

Name bedeutet: der Schildträger (griech.)

In der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts soll Ägidius, ein vornehmer Athener, in die heutige Provence gekommen sein, wo er zunächst als Einsiedler lebte; der Legende zufolge nährte ihn eine Hirschkuh mit ihrer Milch. Ägidius wurde bei einer Jagd vom Pfeil des Westgotenkönigs Wamba getroffen als dieser versuchte, das Tier zu erlegen. Um seine Schuld zu tilgen, gestattete der Monarch dem Verletzten, nach seiner Genesung ein Kloster zu gründen. Um 680 gründete Ägidius die Benediktiner-Abtei St.-Gilles, der er bis zu seinem Tod als Abt vorstand. Schon im 11. Jahrhundert waren Wallfahrten zu seinem Grabe berühmt wie die nach Rom oder Santiago de Compostela. Das Kloster wurde in den Hugenottenkriegen des 16. Jahrhunderts zerstört, die Mönche wurden getötet. Die Gebeine von Ägidius liegen heute in Toulouse. Der Ägidiustag ist noch heute vielerorts ein Tag der Volksfeste, an manchen Orten wird den Vieh geweihter Fenchel ins Futter gemischt. Im deutschen Sprachraum ist Ägidius auch unter dem verballten Namen Gilg bekannt, viele Orte sind nach ihm benannt, so Gillenberg bei Aachen, Gillersdorf in Thüringen, Ilgesheim bei Trier, St. Ilgen bei Heidelberg, St. Ägyd am Neuwald in Niederösterreich oder St. Gilgen am Wolfgangsee.

Attribute: dargestellt als Abt im schwarzen Benediktinerhabit mit Abtstab, vom Pfeil durchbohrt und mit Hirschkuh

Patron von Graz, Nürnberg, Osnabrück, Braunschweig und Wollaberg im Bayerischen Wald; der stillenden Mütter, Hirten, Jäger, Schiffbrüchigen, Bogenschützen, Bettler und Aussätzigen; des Holzes, des Waldes und des Viehs; bei Feuer, Dürre, Sturm und Unglück; bei der Beichte; in geistiger Not und Verlassenheit; gegen Fallsucht, Geisteskrankheiten, Unfruchtbarkeit von Mensch und Tier